Nach einer Weile beendet die Frau ihre Show und sammelt das Geld auf, während sich die kleine Menschentraube in alle Richtungen zerstreut. Mein Blick nimmt für einen Moment diesen völlig abwesenden Ausdruck an, wenn man irgendwo hinstarrt, aber eigentlicht nichts sieht, da die Schärfe der Augen auf einen Punkt etwa einen Meter davor gerichtet ist. Hm... von dem Hunger fange ich jetzt auch noch an zu träumen... Plötzlich registriere ich einen dunkleren Fleck vor mir. Ich fokusiere das Objekt und etwas widerwillig zieht sich der Muskel meiner Augen zusammen. Die Konturen um mich herum nehmen wieder an Schärfe zu und ich blicke in die Augen der Seiltänzerin.
„Hallo, und, hat dir die Vorstellung gefallen?“
Ich blinzle einmal, da die Anforderung einer Reaktion an meinen Geist etwas zu plötzlich kam.Oh man... der Hunger mach mich noch ganz krank.... Mit einem Ruck erinnere ich mich wieder an die Show, die ich soeben beobachtet habe und meine Stirm glättet sich wieder. "Hallo." Mit einer geschmeidigen Bewegung stehe ich von dem Stein auf und reiche ihr die Hand. "Die Show war sehr beeindruckend. Wie lange machst du das schon?" Sie hat mir ihre Hand nicht angeboten, aber ich gebe Leuten gerne die Hand. Am Händedruck erkennt man oft mehr über den Menschen, als die meisten vermuten würden.

Ich warte geduldig bis sich das Mädchen vor mir langsam wieder in die Gegenwart zurück seilt und beobachte überrascht wie schnell sie sich wieder auf mich einstellt, obwohl sie eben noch total abwesend wirkte. Begeistert, dass sie mir die Hand gibt, greife ich danach und schüttle sie mit festem Händedruck.
„Danke, danke. Es freut mich immer, wenn es den Leuten gefällt.“
Etwas nachdenklicher ziehe ich die Hand wieder zurück und blicke mein Gegenüber überlegend an, bis ich mit einem tiefen Atemzug wieder zu spreche beginne.
„Wie lange … ich weiß nicht. Mindestens schon 13 Jahre, aber so genau weiß ich das nicht mehr.“
Ich werfe mir meinen Rucksack, den ich zuvor neben mich gestellt habe über die Schultern und lächle ihr zu.
„Im Gewerbe der Unterhaltung wird man früh geschult.“
Während ich spreche fällt mir eine weitere Person ins Auge, die auf die Palmen zu marschiert, unter denen bzw. auf denen ich meine Show gezeigt habe.
Wow, der Typ ist von Kopf bis Fuß so rot wie eine Ampel. Wenn das keine auffällige Signalfarbe ist, dann weiß ich auch nicht … vielleicht sollte ich mich das nächste mal noch auffällig kleiden, wer weiß wie viel ich dann verdienen würde.
Ich wende mich kurzzeitig von meiner Gesprächspartnerin ab und wende mich an den Krebs der unter den Palmen sitzt.
„Hey, nicht dass es mich was angeht, aber an deiner Stelle würde ich mir eine Unterkunft suchen. Mit dem Sonnenbrand wirst du so schon dein Vergnügen haben und ein Hitzschlag ist sicher auch nicht weit.“

Als die junge Frau meine Hand sieht, hellt sich ihr Gesicht plötzlich auf. Sie schnappt die meine und schüttelt sie begeistert. Das ist ja mal eine Reaktion... Durch ihren festen Händedruck erfreut, drücke ich ihre ebenfalls, anerkennend. Ihre Hand ist geschmeidig und die langen, schlanken Finger lassen eine Flinkheit erahnen, die man ihrem sonnigen Gemüt nicht zutrauen würde. Trotz der schlanken, sehr weiblichen Hand, spührt man die Kraft und Hornhaut, die das jahrelange Seiltanzen hinterlassen haben. Sie lässt meine Hand wieder los und schaut mich kurz nachdenklich an, bevor sie zu sprechen beginnt:
„Wie lange … ich weiß nicht. Mindestens schon 13 Jahre, aber so genau weiß ich das nicht mehr.“
Hm... nicht schlecht. Das Seil ist für sie vermutlich nichst weiter als ein etwas schmal geratener Boden...
„Im Gewerbe der Unterhaltung wird man früh geschult.“
Ich will gerade etwas erwidern, als ihre Aufmerksamkeit von einem Mann mit starkem Sonnenbrand angezogen wird und sie sich wegdreht.
„Hey, nicht dass es mich was angeht, aber an deiner Stelle würde ich mir eine Unterkunft suchen. Mit dem Sonnenbrand wirst du so schon dein Vergnügen haben und ein Hitzschlag ist sicher auch nicht weit.“
Da stimme ich ihr zu. Geduldig wartend, dass sie ihre Aufmerksamkeit wieder mir zuwendet, beobachte ich diesen armen Kerl, der sich nun unter eine der Palmen gesetzt hat.
Oh man,... ich bin ja fast beruhigt, dass es noch Menschen gibt, die dämlicher sind als ich, wenn ich hunger habe. Die Aktion: Mit bloßen Füßen über glühenden Sand laufen, hätte ich mir echt sparen können, aber dieser Kerl sich das Sonnenbad wohl auch. Wenn mir nicht schon von dem Gedanken an die Schmerzen, die er die nächsten Tage haben wird, schlecht werden würde, hätte ich vor lauter Ironie gelacht.

Mir ist etwas schwummerig.. aber sobald ich im Schatten sitze fühle ich, wie es mir leicht besser geht... ich sehe alles klarer, trotzdem finde ich es immernoch zu hell.
„Hey, nicht dass es mich was angeht, aber an deiner Stelle würde ich mir eine Unterkunft suchen. Mit dem Sonnenbrand wirst du so schon dein Vergnügen haben und ein Hitzschlag ist sicher auch nicht weit.“
Diese Stimme lässt mich aufblicken... Ist das nciht dieselbe Stimme, die ich vorhin gehört habe von etwa hier...? Ist diese Person etwa für den Tumult verantwortlich? Ich blinzle etwas verwirrt, als ich versuche, den Sinn der Worte zu verstehen. Zwei Frauen stehen dort und schauen auf mich. Die die mich angesprochen hat scheint so alt zu sein wie ich, die andere etwas jünger. Ich lächle Immer schön höflich bleiben...
"Ähm... entschuldigung, ich hab da vieleicht etwas nicht mitbekommen... Was ist denn ein Sonnenbrand? Und was ein Hitzschlag?"

Meine Gesprächspartnerin hatte mir noch nicht geantwortet, weswegen ich mich weiter auf den komischen Mann vor mir konzentriere, der mir beinahe Floriszierend entgegenstrahlt und auch so mit seinem feuerrotem Haar und den grünen Augen, die mir entgegen blitzen,. auffällig anders ist. Wieder einmal huscht mein Blick über seinen Körper, wie zuvor bei der Frau und ich fluche innerlich, da mir heute einfach kein reicher Vollidiot über den Weg laufen will. Nachdem er seine Stimme erhebt hat beginne ich mich wieder auf seine Augen zu konzentrieren und runzle die Stirn. Ich wende mich an die Frau und zucke verwirrt die Schultern.
„Hast du so was schon mal erlebt?“
Ich wende mich wieder an den Mann und tippe weisend auf die gebräunte Haut an meinen Arm, ohne meinen verwirrten Blick zu verändern.
„Du kommst wohl aus kühleren Regionen ...?! Schau mal auf deinen Arm, die tolle knallrote Färbung die sicher noch richtig schön wehtun wird, dass wird, soweit ich weiß, Sonnenbrand genannt.“
Ich muss glucksend lachen und stemme meine Arme in die Hüfte.
„Und einen Hitzschlag bekommst du, wenn du zu lange in der Sonne sitzt und grübelst. Dann kippst du um und bist tot – wenn du Pech hast. Also genau das Gegenteil von Gehirnfrost, nur bekommst du den vom leckrem Eis und nicht vom grübeln.“
Darüber sollte ich mich ja nicht lustig machen, aber apropos Eis, ich hätte Lust auf was kühles.
Ich höre auf zu lachen, behalte aber ein Schmunzeln auf den Lippen, da ich noch immer belustigt von dem Gedanken bin, dass ich soeben jemanden der wohl alt genug ist, die Welt zu kennen, erklären musste, was zu viel Sonne verursachen kann.
„Also gut, dass ist nicht wirklich lustig. Zumindest sollte man sich nicht darüber lustig machen.“
Ich werfe einen Blick auf meinen kleinen Schatz und grüble kurz darüber nach, was ich wohl damit alles anfangen könnte, bis ich meinen Blick wieder durch die Gegend schweifen lasse.
„Also gut, es währe besser, wenn wir dich ein wenig kühler bekommen. Ich denke nicht, dass du damit umzugehen weißt, wenn du nicht einmal einen Sonnenbrand erkennst.“
Ich lege meinen Kopf schräg, um wieder das Mädchen in den Blick zu bekommen.“
„Ich bin mir nicht sicher, ob das Restaurant klimatisierte Räume hat, warst du zufällig schon da drin?“

Nachdem ich meinen Körper ausreichend gestreckt habe und mir ein herzhaften Gähner entfahren ist, richte ich mich langsam auf. Um meinen knurrenden Magen zu übertönen beginne ich ein Lied zu pfeifen, verstumme aber wieder als mein Magen ruhe gibt. Dann stehe ich kurz nur da um zu überlegen was ich nun machen soll. Mit fast geschlossenen Augen wandere ich vom Restaurant weg und sehe zeitgleich 3 junge Menschen. Eine davon war die Seiltänzerin, die anderen 2 hatte ich noch nie gesehen. Auffällig war nur die Hautfarbe des Jungen. Da war wohl einer zu lang in der Sonne... Ein Satzende der Akrobatin erreichte mein Ohr: "nicht sicher, ob das Restaurant klimatisierte Räume hat, warst du zufällig schon da drin?“ Ich kann mir ein leichtes grinsen nicht verkneifen und grüße in die Runde als ich nah genug bin. "Schönes Wetter heute, oder?" Ohne auf eine Antwort zu warten stelle ich mich einfach zu der Gruppe, während ich in meinem Hinterkopf nach den Wörtern suche, um Wasser in den festen Zustand zu zwingen. "Die haben übrigens keine klimatisierten Räume"

Ich zwinkere kurz überrascht, als sich eine weitere Stimme zu uns gesellt und wende mich zu dem wiederum neuen Fremden.
Der reinste Zirkushaufen wird das hier.
Mein Blick bleibt dieses mal gleich an dem jungen Gesicht haften und stockend muss ich erst einmal den Zusammenhang von unserem Gespräch zu dem Thema Wetter finden – bis mir auffällt, dass es da wohl keine Verbindung geben soll. Ich verschränke meine Hände hinter dem Kopf und betrachte grübelnd die braunen Augen des Jungen.
„Wunderbar, aber ein paar Grad kühler würden der Kundschaft nicht schaden.“
Ich lasse offen, was genau ich damit ausdrücken will, da mir die Erklärung nun wirklich zu lang dauert und ich lieber auf den zweiten Teil des Gespräches eingehe.
„Ach so, hm, schlecht für den faulen Menschen. Aber man wird sich ja auch so zu helfen wissen. Ein paar kalte Umschläge, ein kühles Getränk, die werden ja wohl was gegen einen Hitzschlag haben.“
Mein Blick wandert wieder zu meinem Feuerkäfer, an den die letzten Worte gerichtet waren und ich lache ihm entgegen.
Wenn die hier noch länger doof in der Gegend herum dappen, hol ich mir eben ganz allein mein Eis.

Ich sitze da und höre zu... ich lasse Worte auf mich herienprasseln und versuche sie zu verarbeiten... Ich... ich bin besser ruhig, um nciht noch mehr... naja... Gehirnfrost, auch noch nie gehört...
Ich sehe wie noch eine weitere Person ankommt. Klimatisierte Räume... dann meint das wohl, dass es dort kühler sit... naja, hauptsache Schatten... irgendwie hab ich erstmal genug von der Sonne
Ich merke wieder, wie sich die Aufmerksamkeit wieder etwas auf mich zieht und ...ja, wer ist das eigentlich...? Geredet hat sie viel aber kein name... Ich erhebe mich langsam nach den letzten Worten, und wie ein Dejavue huschen mir nochmal die letzten Wortfetzten durch den Kopf ..."auch so zu helfen wissen. Ein paar kalte Umschläge, ein kühles Getränk, die werden ja wohl was gegen einen Hitzschlag haben.“
Ich räuspere mich kurz "Ja... bei dem Heißen Wetter... gegen etwas Kühles hätte ich jetzt nichts einzuwenden. Nur sind meine ... finanziellen Mittel ein wenig... sagen wir erschöpft?"
Ich lächle sie daraufhin an und warte eine Reaktion ab... Dreist zu fragen wäre auf alle Fälle jetzt sehr unhöflich gewesen!

Mein Kopf legt sich etwas schräg, mein Blick wird ernst und ich nehme meine Hände hinter dem Kopf hervor und verschränke sie vor mir. Das dieser Fremde um eine milde Gabe bittet, ist nicht von der Hand zu weißen, und wenn ich etwas nicht mag, ist es Fremden mein hart erarbeitetes – oder ergaunertes – Geld zu geben. Und trotzdem – auch wenn es mir missfällt ihn zu unterstützen, ist mir klar, dass hier Hilfe benötigt wird. Aber vielleicht nicht von mir.
Ist ja nicht so, als währe ich ein Samariter, vielleicht bekommt er von jemand anderem etwas.
Ich wende meinen Blick kurz zu den anderen, aber was ich sehe macht mich nicht zuversichtlicher. Also seufze ich kurz auf und lege meine Hand an den Beutel mit dem Geld.
„Also, damit das hier keiner in den falschen Hals bekommt. Ich würde dir die Behandlung zwar gerne bezahlen, aber das ist schwer machbar. Schließlich ist man in meinem Gewerbe immer auf die Laune des Volkes angewiesen und die ist oftmals nicht sehr berauschend. Lass mich mal etwas überlegen.“
Wie komm ich aus der Sache bloß wieder raus? Ich sollte mir vielleicht doch ein unauffälligeres Verhalten zu legen.
„Also gut, bleib mal schön hier im Schatten, leg dich am besten irgendwie bequem ins Gras und warte hier.“
Ich ziehe ein paar Stoffe, die ich ansonsten zum verbinden von Verletzungen oder stützen von Zerrungen oder ähnlichem benütze, aus meiner Tasche und werfe dem Jungen der eben dazu gekommen ist einen Blick zu.
„Tu mir bitte kurz den Gefallen und schau, dass er sich nicht noch mehr überhitzt. Ich bin gleich wieder da.“
Ich packe zur Sicherheit meine Sachen und schleppe sie mit bis zum Strand hinunter. Die Sonne brennt hier, da ich nicht mehr unter dem angenehmen Schatten der Bäume stehen, auf mich herunter, als wollte sie schlagartig alles Wasser aus meinem Körper verdunsten lassen und ich beeile mich schwankend zum Wasser zu gelangen. Ich muss meine Habseligkeiten erst beiseite legen und meine Schuhe aus ziehen um in das Wasser waten zu können, das so direkt an der Oberfläche viel zu warm ist. Sobald ich merke, dass es kühler wird, tauche ich die Stoffe hinein und wende sie aus, bevor ich mich wieder auf den Rückweg mache.

Ich soll aufpassen das er sich nicht noch weiter überhitzt? Wenn es den sein muss...
Ich sehe kurz in den Himmel und konzentriere mich dabei. Dann murmel ich ein paar Worte der alten Sprache, die von den anwesenden niemand verstehen sollte.
Gleichzeitig berühre ich mit dem rechten Zeigefinger die Stirn des unbekannten Jungen. Ein gelber Blitz, der nur wenige Millisekunden andauerte, entstand zwischen dem Finger und der Stirn. Vor anstrengung wäre ich fast in die Knie gegangen... das war nicht die Art von Magie die ich sonst praktizierte. Hauptsache mein Ziel erfüllte sich. Der Sonnenstich würde schneller verheilen als normal und die Körpertemperatur des Jungen sank auf die Normale Temperatur eines Körpers. Mehr konnte ich nicht tun. Als ich einen Schritt zurück ging, verließ mich das Gefühl in den Beinen und ich sank trotzdem schwer Atmend in die Knie. "Verfluchte scheiße" murmelte ich abwesend und es dauerte einen kurzen Moment bis ich mich wieder aufrichten konnte. Als ich wieder stand wurde mir schwindlig, trotzdem versuchte ich ernst zu schaun. "Gehts dir besser?" fragte ich den unbekannten obwohl ich die Antwort eigentlich schon kannte. Nach einer weile versuchte ich wieder gleichmäßig zu atmen, was mir nicht recht gelingen wollte. Das war eindeutig zu viel... Plötzlich musste ich husten. Die Kunst der heilenden Kräfte... ist nicht mein Gebiet...

"Es ist wohl nicht dein Fachgebiet, Menschen zu heilen." Egal wie leise und bedrohlich diese Erkenntniss meine Ohren erreicht...ich muss trotzdem grinsen. Wie kommst du denn da drauf...
"Ich verstehe nicht viel von Magie" antworte ich ihr "es reicht eben um Schnittverletzungen zu behandeln, allerhöchstens für einen Sonnenbrand. Logisch das ich außer Atem bin." Lügen konnte ich noch nie sonderlich gut. Ich brauche die Junge Frau nicht einmal anzuschauen um zu wissen, das sie die Lüge herausgehört hatt. Hmm, mist.
Sollte sie dumm genug sein, noch eine Frage bezüglich meiner Magierichtung zu stellen, kann sie sich auf eine eher abweisende Antwort gefasst machen. Dann schau ich die Frau an, ihre Hände hatt sie zu Fäusten geballt und ihr Blick wich nicht eine Sekunde von mir ab. Mein Körper hatt sich von der Anstrengung wieder erholt, ich Atme wieder gleichmäßig und der Schwindelanfall verzog sich, übrig bleibt jedoch ein leichtes Kopfweh. Ich blicke wieder in den Himmel und wünsche mir ein paar Schwarze und Graue Wolken. Ein bisschen Abkühlung kann schließlich nicht schaden. Erst jetzt fällt mir ein Insekt auf, das still auf meiner Schulter sitzt. Ich Ignoriere es und versuche wieder den Faden vom eigentlichen Gespräch zu finden, den ich durch meine Gedankengänge wohl verloren hab.
"Du bist so still?" fragte ich den Jungen mit Sonnenbrand, denn jetzt war ich mir nicht mehr sicher ob ich die richtigen Magischen Worte gefunden hatte.

Mir fällt der drohende Klang meiner Stimme erst jetzt auf und ich bin selbst ein wenig überrascht, aber die vielen Jahre als Schwertkämpferin haben mich vorsichtig werden lassen. Ich nehme nichts von dem Gesagten zurück, auch wenn der Junge jetzt anfängt zu grinsen. Lieber übervorsichtig sein, als noch mal leichtsinnig unterschätzen. Wenn ich mich geirrt habe, kann ich mich nachher immer noch entschuldigen.
"Ich verstehe nicht viel von Magie. Es reicht eben um Schnittverletzungen zu behandeln, allerhöchstens für einen Sonnenbrand. Logisch das ich außer Atem bin." Ich habe mich nicht geirrt.
Der Junge blickt kurz zu mir und dann wieder in den Himmel. Da er keine Anstalten macht, das eben Geschehene noch weiter zu erläutern, obwohl die Lüge mehr als offensichtlich war, lasse ich meine Augen noch einmal über seinen Körper wandern. Seine Brust hebt sich wieder gleichmäßig und der Schweiß auf seiner Haut ist lediglich ein Tribut der Hitze. Nun, erholen scheinst du dich ja recht flott - was allerdings die Lüge noch unglaubwürdiger macht. So wie dieser Körper auf die Benutzung von Magie reagiert, ist er das gewohnt und zwar von etwas anderem, als dem gelegentlichen Heilen von kleinen Wehwechen.
"Du bist so still?" Der Magier hat sich dem Jungen wieder zugewand und da sein Verhalten mir gegenüber weder provokativ, noch drohend ist - Wenn ich erhlich bin, weicht er sogar bewusst einer Konfrontation aus... -, lasse ich das so stehen und entspanne mich wieder ein wenig. Ich lenke meine Aufmerksamkeit auf den rot gebrannten Jungen, da mich die Antwort auf die soeben gestellte Frage ebenso interessiert. Meine Hände hängen zwar wieder locker an der Seite herunter, aber auch wenn ich nun einen entspannten Eindruck mache, so wäre ich doch in der Lage in Bruchteilen von Sekunden zu reagieren. Dieser kleine Vorfall hat gereicht um meine, durch den Hunger betäubten, Sinne und Muskeln wieder in absolute Bereitschaft zu versetzen.
Ich sage immer: Ein wenig Paranoia steigert die Lebensdauer erheblich.

Ich bemerke noch, wie ein junger Mann sich zu mir runterbeugt, sich seine Lippen bewegen und dann ein kleiner Blitz...
Ich sehe nichts mehr und rettende Kühle umfängt mich. Ansonsten sehe ich nur schwarz... aber Moment, die Schatten scheinen sich zu bewegen und umschlingen ihn beinahe... "Wo.. wo bin ich?" Eine mir unbekannte Stimme Antwortet "Hab keine Angst..."
Langsam wache ich aus der Bewusstlosigkeit auf...
"Du bist so still?"
Ich schaue mein Gegenüber an, immernoch nciht genau wissend, was geschehen ist. Doch scheint mein Blick nun viel klarer. Was ist genau geschehen? Ich muss auf einmal die Beantwortung der Frage aussetzten, da mein ganzer Körper beginnt zu jucken, besonders an den Stellen, die der Sonne ausgesetzt waren.
"Es juckt so schrecklich. Was war los? Wo bin ich und... wer seid ihr den alle?"
Sind das alles Leute, die meinetwegen hier sind? Seltsam sehr seltsam Und ich beginne mich sehr leidenschaftlich am Arm zu kratzen.

"Erstens: Du warst zu lang in der Sonne und hast dich... naja... verbrannt. Zweitens: Wir sind am Strand von Nessá und Drittens: Ich bin Takumi und wer seit ihr beide?" Fragend schaue ich die junge Frau neben mir an und blicke kurz zu der anderen Unbekannten, die gerade auf dem Weg zu uns ist. Dann schaue ich den Jungen wieder an.
Ist das jetzt meine Schuld das er nicht mehr weiß was passiert ist und wo er sich befindet? Hab ich Erinnerungen vernichtet? Falsche Wortwahl? Eigentlich nicht...aber möglich wärs, die Magierichtung hat mich noch nie Wirklich interessiert. Das Insekt auf meiner Schulter fängt an sich zu bewegen und verschwindet irgendwo in meinen Haaren. Ich ignoriere das 'Tier' weiterhin. Mir ist bewusst, das es ein Fehler ist, die Frau neben mir nicht im Auge zu behalten. Sie hatt die Statur einer Kriegerin und könnte mir wohl ohne weiteres den Kopf abreißen.
Ich bin ja nicht ganz schutzlos, außerdem glaube ich an das gute im Menschen. Ich muss grinsen, jetzt hatte ich mich selbst angelogen
Grinsend lasse ich beide Hände in meinen Hosentaschen verschwinden und spiele mit der Kreide, die sich darin befindet. Kurz darauf kratze ich mich mit meiner linken Hand am Kopf und erst viel zu spät fällt mir auf, das eben diese weiß vom Kreidestaub ist. Schnell lass ich die Hand wieder in meiner Hosentasche verschwinden, mache mir aber keine Hoffnungen das die junge Frau das nicht bemerkt hat. Spätestens jetzt ist meine Lüge komplett im Eimer...außer sie ist schwer blöd Ich grinste, was alles noch auffälliger machte. Ich konnte noch nie gut lügen...